Geschichte der Kirche
Bilder der gestohlenen Altargemälde aus dem Anfang der 90er Jahre können Sie >>
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Die Gemeinde Ottau ist einer der ältesten Standorte im Krumauer Vikariat. Fürst Bøetislav I. (1037−1055) schenkte Ottau dem Kloster Ostrov. Im Jahr 1310 ist hier ein Kloster mit Propstei des Benediktinerklosters Ostrov belegt, eine Pfarrgemeinde gibt es seit 1450 und Kirchenbücher seit 1679.
Auf dem Platz der heutigen Kirche stand eine romanische Kapelle aus dem 11. Jahrhundert. Die Kirche steht auf einer Anhöhe über der Gemeinde und ist vom Friedhof umgeben. Sie bildet eine bedeutende Dominante der Landschaft.
Es handelt sich um eine spätgotische Kirche, gebaut wahrscheinlich nach 1490. Das Mauerwerk der Sakristei und eines Teils des Presbyteriums stammt wahrscheinlich von einer älteren Kirche. Das Schiff wurde 1510 eingewölbt.
Die einschiffige Kirche hat ein pentagonförmig geschlossenes Presbyterium, eine Sakristei an der Nordseite, eine offene Vorhalle an der Südseite und einen prismenförmigen Westturm. Das Presbyterium ist durch ein Netzrippengewölbe eingewölbt. Das Schiff ist durch ein Netzgewölbe mit einander überschneidenden Rippen eingewölbt. Die Sakristei ist durch ein Tonnengewölbe eingewölbt.
Die Kircheneinrichtung ist barock. Beim Hauptaltar handelt es sich um einen Portalaltar aus dem Ende des 17. Jahrhunderts. Die Seitenaltäre des hl. Simon und Mariä Heimsuchung stammen aus der Zeit um 1710. Die Kanzel stammt aus dem Anfang des 17. Jahrhunderts, gegenüber der Kanzel steht ein Baldachin mit einer Statue des hl. Antonius von Padua aus der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts. Ein gotischer Flügelaltar ("Ottauer Arche") aus der Zeit nach 1430 befindet sich in der Nationalgalerie in Prag. Eine spätgotische Madonna auf dem Halbmond aus der Zeit 1500−1510 befindet sich heute in der Alšova jihočeská galerie in Hluboká nad Vltavou. In der südlichen Vorhalle befinden sich fünf Zeichen- und Inschriftengrabsteine aus dem 18. Jahrhundert und eine spätgotische Almosensäule. Die Kirche wurde 1928 renoviert.
Spätgotisches Altarbild mit der Kreuzigung und Motiven aus dem Leben Johannes' des Täufers, genannt Ottauer Altar, Entstehung nach 1430, heute Nationalgallerie Prag
--- © Förderkreis Kirche St. Johannes Enthauptung e.V. 2014 ---