Kirchweihfest in Ottau am
1. und 2. September 2012
Bei angenehmem Wetter feierten die ehemaligen Bewohner und ihre Nachkommen und Freunde am ersten Septemberwochenende ein schönes Kirchweihfest in ihrer alten Pfarrkirche in Ottau. Die Vorbereitungen begannen am Freitagvormittag als das bewährte Helferteam vom Förderkreis und vom örtlichen Böhmerwaldverein den Kirchenputz vornahmen. Emma Marxova aus Wettern erstellte wieder den wunderbaren Blumenschmuck. Gegen Mittag traf Bautechniker Herr Benes vom örtlichen Vikariat ein, um den Stand und den Fortgang der Restaurierungsarbeiten zu besprechen. Im Vorfeld schon hatte Herr Zoubek aus Ottau den um die Kirche gelegenen Friedhof durch regelmäßiges Mähen in einen sehr ansehnlichen Zustand versetzt. Auch sonst sieht er nach dem Rechten, wofür ihm herzlich danken.
Die eigentlichen Feierlichkeiten begannen am Samstag um 17:00 Uhr mit einem Konzert der Gruppe "Dyškanti" aus Budweis unter der Leitung von Dr. Horyna, das die Zuhörer aus Nah und Fern begeisterte, darunter auch die Bürgermeister von Priethal und Turmplandles Herr Stepanek und Herr Mach sowie der ehemalige Bürgermeister und Gemeinderatsmitglied von Wettern, Herr Kubik. Die gut 100 Jahre alte Orgel stand im Mittelpunkt des knapp einstündigen Konzerts. Die gute Akustik in der Kirche ließ die hervorragend dargebotenen Instrumental- und Gesangsstücke den ganzen Kirchenraum ausfüllen. Herr Ivo Jedlicka vom "Sporthotel" in Ebenau übernahm dankenswerter Weise die Gage der Musiker, so dass die eingegangenen Spenden voll und ganz der weiteren Kirchenrenovierung zu Gute kommen.
Nach dem Konzert begann im nahe gelegenen "Sporthotel" im Nebenraum der "Kirta-Tanz". Bei guten böhmischen Speisen, wie Schweinebraten, Knödel und Kraut sowie gutem böhmischen Bier unterhielten sich die anwesenden Besucher bei schöner böhmischer Musik vom bewährten Trio "Sladek" aus Budweis oder schwangen auch das Tanzbein. In der Pause begrüßte Franz Kopani, 1. Vorsitzender des Fördervereins die Gäste und Christoph Anderl, der 2. Vorsitzende, zeigte einen Film über die einzelnen zur Pfarrei Ottau gehörenden Dörfer. Dieser Film wurde 1993 von unserem ehemaligen Kassier Herbert Erbs mit Unterstützung seiner bereits verstorbenen Frau Anni sowie unserem Ehrenvorsitzenden Hans Puritscher und der Familie Wagner aus Pramles erstellt. Für dieses Zeitzeugnis, wie es in den ehemals 14 Pfarrdörfern seinerzeit aussah, gebührt Herbert Erbs unser herzlicher Dank. Auch standen Ehrungen der Personen mit 10-jähriger Mitgliedschaft im Förderverein "Kirche St. Johannes Enthauptung Ottau" e.V. an. Leider konnten Frau Maria Blum, gebürtig aus Hoschlowitz und Herr Franz Stetka, gebürtig aus Ottau aus gesundheitlichen Gründen nicht anwesend sein. Die Urkunden gingen ihnen mit dem Dank der Vorstandschaft deshalb per Post zu. Reges Interesse fanden auch die ausgehängten Luftaufnahmen der Ottau Pfarrdörfer. Kopien davon können auch weiterhin über Franz Kopani bezogen werden. Gesangseinlagen von Gerda und Franz Kopani sowie Emma Marxova und auch die Gedichte von Franz Puritscher, gebürtig aus Kaltenbirken lockerten den Abend auf. Gegen Mitternacht endete der "Böhmische Abend".
Am Sonntagvormittag fand dann der zweisprachige Festgottesdienst zum Patroziniumsfest in der Ottauer Kirche statt. Zelebranten waren wieder unser Heimatpriester, Pater Hans Müller, gebürtig vom "Zimmerman-Haus" in Pramles und Vikar Dr. Picha von Krummau, in dessen Verantwortungsbereich die Pfarrei Ottau fällt. Trotz seiner vielfältigen Aufgaben in der Diözesanleitung ließ es sich Dr. Picha nicht nehmen, dankenswerterweise zu uns nach Ottau zu kommen. Beide Geistlichen stellten in ihren Predigten auf einsichtige Weise den Zusammenhang zwischen Johannes dem Täufer und uns Menschen her, die wir heute auf der Welt leben und arbeiten und dem Vorbild des Heiligen folgen sollen. Anwesend waren auch zwei der drei Schwestern aus Gojau, für die es ein Art Abschiedsbesuch war, da sie sich voraussichtlich im Herbst aus ihrer langjährigen Wirkungsstätte in Gojau zurückziehen müssen. Nach dem Auszug der Zelebranten sangen die Teilnehmer noch das "Böhmerwaldlied" und Franz Kopani erläuterte kurz den Sachstand der Renovierung. Zur Freude der Besucher waren ja die ersten vier restaurierten Heiligenfiguren sowie das restaurierte Sebastiansbild und das restaurierte Taufbecken zu sehen. Sie lassen erahnen, wie schön das Kircheninnere einmal aussehen wird, wenn auch die Altäre eine "Erneuerung" erhalten haben (bitte lesen Sie dazu näheres weiter unten). Es schloss sich das Totengedenken am Gedenkstein auf dem Friedhof an, das mit dem "Wuildalied" einen würdigen Abschluss fand.
Die meisten Teilnehmer trafen sich nun im "Sporthotel" zum Essen und zum Austauschen von Neuigkeiten unter den ehemaligen Nachbarn und Freunden. Kurz vor 15:00 Uhr machten sich die Anwesenden dann auf zum frisch renovierten Marterl an der Schömmerer Gemarkungsgrenze Richtung Stubau. Von dort aus hat man einen schönen Blick nach Tweras und nach Hoschlowitz. Das auf dem "Schwarzbauer-Grund" stehende Marterl wurde von der Gemeinde Priethal mit Bürgermeister Jiri Stepanek an der Spitze renoviert. Pater Hans Müller weihte das mit vier Heiligenbildern ausgestattete Marterl neu ein und Bürgermeister Stepanek hielt eine kurze Ansprache, die wir hier im Auszug wiedergeben:
Sehr geehrte Damen und Herren,
wir sind heute zusammengekommen zur Wiedereinweihung dieses Marterls, das wir durch die finanzielle Unterstützung des Landes Südböhmen renovieren konnten. Gestern, am 1. September erinnerten wir uns an den Anfang des 2. Weltkrieges, der unsere Völker - die lange Jahrhunderte hier miteinander lebten - mehrere Jahrzehnte trennte. Ich bin davon überzeugt, dass der Glaube alle Menschen guten Herzens vereinigt und dass nach der Totalität und der moralischen Zerstörungen des Gewissens durch das kommunistische Gedankengut, unsere Staaten wieder zusammenfanden und hoffe, dass diese neue Freundschaft durch niemanden mehr zerstört wird. Zum Schluss möchte ich Herrn Mondek aus Stubau / Dubová danken, der sich um das Marterl kümmert und auch die Heiligenbilder geschenkt hat. (…)
Zum Abschluss sangen die Anwesenden vom Lied "Großer Gott wir loben Dich" eine Strophe auf Deutsch und eine auf Tschechisch. - Wir danken Herrn Bürgermeister Stepanek für seine Initiative, das Marterl zu renovieren und in einer gemeinsamen Feier wieder einzuweihen. Das Bild zeigt die Anwesenden vor dem renovierten Marterl.
Marterl auf dem "Schwarzbauern-Grund" in Schömmern nach der Wiedereinweihung
Am Sonntagnachmittag klang das diesjährige Ottauer Pfarrtreffen langsam aus und die meisten Besucher machten sich auf den Heimweg nach Deutschland oder Österreich. Dieses Jahr waren etwas weniger Besucher als im vergangenen Jahr gekommen und die Verantwortlichen hoffen, dass in 2013 wieder mehr ehemalige Bewohner und ihre Nachkommen bzw. Freunde am 1. Septemberwochenende den Weg in den Böhmerwald finden. Einige Teilnehmer blieben noch ein paar Tage, um sich der von Franz Kopani angebotenen Wanderwoche anzuschließen. - Am Ende gilt es Dank zu sagen, allen die gekommen waren für ihre Teilnahme und all denjenigen, die an der Vorbereitung und Durchführung des Kirchweihfestes beteiligt waren.
Förderkreis Kirche St. Johannes Enthauptung
Die Vorstandsschaft traf sich am Samstag, 1. September zu ihrer routinemäßigen Vorstandssitzung, um den Stand der Renovierung und die nächsten Schritte zu besprechen. Anschließend fand die jährliche Hauptversammlung des Förderkreises statt. Darin wurde neben den notwendigen Regularien auch über die aktuellen Renovierungsschritte und die zukünftigen Planungen berichtet. Durch die Übernahme von "Patenschaften" für vier der sechs Heiligenfiguren sowie für das Sebastiansbild und das Taufbecken konnten die ersten Einrichtungsgegenstände fachgerecht restauriert und wieder an ihren ursprünglichen Platz gebracht werden. - Dafür sagen wir den "Spendern", deren Wohltat mittels eines Täfelchens unter "ihrem" Figur oder Bild auch für zukünftige Generationen erkennbar bleibt, unseren herzlichen Dank! Auch Pater Hans Müller und Christa Höpker haben sich dankenswerter Weise wieder tatkräftig engagiert. Das Bild zeigt beispielhaft den Heiligen Florian und das Bild des Heiligen Sebastian in neuem Glanz.
Heiliger Florian und Hl. Sebastian an der Südwand der Kirche
Dieses Jahr wird auch noch der zweite Bauabschnitt des Daches fertig gestellt, wofür das Kulturministerium in Prag den größten Teil der Kosten trägt sowie die Gemeinde Wettern und der Förderkreis durch Zuschüsse ihren Beitrag leisten. Die Gemeinde Wettern unter Führung von Bürgermeister Krák, hat am Missionskreuz auch eine Bank aufgestellt, die es Besuchern erlaubt, dort auszuruhen. Mit dem Bürgermeisteramt in Wettern gibt es mit Hilfe von Frau Emma Marxová, unserer unersetzlichen Helferin vor Ort, regelmäßige Kontakte.
Im nächsten Jahr wollen wir die Restaurierung des Hauptaltars in Angriff nehmen, sofern wir von öffentlichen Stellen die notwendigen Gelder erhalten werden. Die entsprechenden Gespräche laufen derzeit und wir werden an dieser Stelle weiter darüber berichten. Auch am Dach soll mit Hilfe des tschechischen Kulturministeriums ein weiterer Abschnitt saniert werden.
Es besteht auch weiterhin die Möglichkeit, "Patenschaften" für Figuren und Kreuzwegstationen zu übernehmen. Die Kosten sind für eine Kreuzwegstation ca. 800 Euro und für eine Figur ca. 1.500 Euro. Es wäre schön, wenn sich weitere "Böhmerwälder Familien" entschließen könnten, eine Patenschaft zu übernehmen. Bei Fragen steht Ihnen Christoph Anderl (Adresse siehe unten) gerne zur Verfügung.
Ernennung von Václav Pícha, JC.D. zum Domkapitular von Budweis
Am 14. September wurde Dr. Václav Pícha, Vikar von Krummau und seit geraumer Zeit auch Kanzler der Diözese Budweis in einem feierlichen Gottesdienst vom Budweiser Bischof Mons. Jiri Padour zum Mitglied des Domkapitels ernannt. - Zu dieser hohen Auszeichnung gratuliert die Pfarrgemeinschaft Ottau sehr herzlich!
Allerheiligen, Allerseelen
Wenn wir in unserer neuen Heimat am 1. November auf die Friedhöfe zum Gräberbesuch gehen, dann denken wir auch an unsere verstorbenen Vorfahren, die in der alten Heimat auf dem Ottauer Friedhof ruhen. - Gott schenke ihnen die ewige Heimat im Himmel.
In heimatlicher Verbundenheit grüßt Euch
Franz Kopani, Erwin-von-Steinbach-Straße 11, 69181 Leimen, Tel. 06224/74294
E-mail:
kopani@gmx.de
Christoph Anderl, Am Sportfeld 22, 63843 Niedernberg, Tel. 0170/4457315,
E-mail:
schramm-anderl@web.de.
Unser Spendenkonto lautet: "Förderkreis Kirche St. Johannes Enthauptung e.V.", Volksbank Kirchheim-Nürtingen eG, BLZ 612 901 20, Kontonummer: 399 009 000, Verwendungszweck: "Kirchenrenovierung und Gestaltung des Friedhofes".
--- © Förderkreis Kirche St. Johannes Enthauptung e.V. 2014 ---